Affiliate Tracking ohne Consent

In diesem Beitrag möchte ich euch den Data Light-Ansatz vorstellen, wie Transaktionen im Affiliate Marketing ohne die Verarbeitung personenbezogener Daten, ohne die Wiedererkennung durch identifier, ohne Speicherung von Informationen im Client des Users und somit ohne die Notwendigkeit einer Einwilligung (Consent) getrackt werden können. Bitte beachtet dabei, dass dieser Artikel Datenschutz-Themen tangiert und ich keine Rechtsberatung anbiete. Es sollte immer euer eigener Datenschutzbeauftragter hinzugezogen werden.

PublisherID für die Zuordnung der Transaktion

Schauen wir uns das Affiliate Marketing genauer an. Der entscheidende Wert für die Zuordnung von Transaktionen ist die PublisherID. Diese PublisherID stellt keine eindeutige oder personenbezogene Information aus Sicht des Users dar, sodass keine Einwilligung des Users zur Verarbeitung erforderlich ist.

Serverseitige Übergabe von Parametern

Die nächste Frage, die wir uns stellen müssen, ist, wie die PublisherID zur Dankeseite gelangt, ohne dabei Client-seitig Informationen zu nutzen, wie beispielsweise Cookies oder den Local Storage. Auch das Fingerprint Tracking ist keine Option, da hierdurch eine eindeutige ID generiert wird (Identifier), die eine vorherige Einwilligung des Users erfordert.

Parameter Forwarding

Eine Möglichkeit, die Datenschutzbeschränkungen zu umgehen, ist das Parameter Forwarding. Dabei werden die Parameter, einschließlich der PublisherID, von der Zielseite durch den gesamten Shop weitergeleitet – sie werden innerhalb des Shops von einer URL zur nächsten weitergegeben. So gelangt der Parameter bis zur Dankeseite. Allerdings ist diese Methode nicht so einfach, wie es zunächst klingen mag. Der Online Shop muss diese Funktionalität selbst herstellen, da Drittanbieter-Tools hierbei nicht helfen können. Entweder die Weitergabe steht technisch zur Verfügung oder es muss sich wieder einem Identifier bedient werden.

Transaktion als Fallback-Leadprovision Tracken

Nun, wenn die PublisherID die Dankeseite erreicht, dürfen wir das Tag des Affiliate Netzwerks aufrufen, aber nur unter sehr eingeschränkten Bedingungen. Wenn der User im Consent der Datenverarbeitung für Marketingzwecke widerspricht, dürfen weder der Shopbetreiber selbst noch wir als Agentur irgendwelche Rückschlüsse auf den Endkunden ziehen können. Nicht nur mit der Bestellnummer, sondern selbst mit Informationen wie der individuellen Warenkorbhöhe, den Artikelnamen der Bestellung oder dem genauen Timestamp der Transaktion kann der Endkunde sehr warscheinlich im SAP des Shop-Betreibers gefunden werden – das wäre ein Datenschutzverstoß.

Deshalb müssen wir die Transaktion, die wir tracken wollen, zur Anonymität verfälschen! Eine Möglichkeit ist die Generierung einer Fallback-Leadprovision, die keinen Bezug zu spezifischen Produkten oder Warenkorbwerten hat. Wir können uns bei der Fallback-Leadprovision am durchschnittlichen CPO orientieren, um fair und verhältnismäßig zu vergüten. Zudem lässt sich der Timestamp beim serverseitigen Tracking einfach beliebig verzögern, sodass die Transaktion nicht zum eigentlichen Zeitpunkt ausgelöst wird, sondern individuell innerhalb eines Zeitfensters, beispielsweise 15 Minuten. Dies trägt dazu bei, dass die Transaktionen ohne Consent in der Masse verschwimmen und somit anonym bleiben.

Leadabgleich der Fallback-Provisionen ohne Consent

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich entschieden, euch den hochkomplexen Leadabgleich für Transaktionen ohne Consent vorerst nicht detailliert zu skizzieren. Diese Methode umfasst einen doppelten Hash-Key der die Bestellnummer verschlüsselt, der auf zwei unterschiedlichen Rechnern liegen muss und sich gegenseitig deaktiviert, sollte eine Zusammenführung drohen. Aktuell kann ich euch jedoch keine Empfehlung für diesen Prozess aussprechen, da das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen nicht optimal ist. Stattdessen empfehle ich, die Fallback-Leadprovision nur vertrauenswürdigen Partnern anzubieten oder direkt die durchschnittliche Stornoquote des jeweiligen Publishers von seiner Fallback-Leadprovision abzuziehen – das ist der realistischste Weg für euch.

Ich hoffe, dieser Artikel hat euch neue Einblicke in die Möglichkeiten des datenschutzkonformen Trackings im Affiliate Marketing gegeben. Lasst uns gemeinsam verantwortungsvoll und transparent handeln, um die Privatsphäre unserer Nutzer zu respektieren und dennoch erfolgreich im Affiliate Marketing zu sein.

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